23.10.2004
Die Bodenfreiheit
Ich habe mich zwischenzeitlich mit meinem KLR Kart etwas beschäftigt.
Ich musste die Spurstangen erneuern, die Lagerung des Schalthebels erneuern
und die Übersetzung ändern, falls ich mit MadMAx nicht rechtzeitig
fertig werden sollte. Heute habe ich mal eine Probefahrt gemacht, um zu sehen,
ob die Übersetzung passt. Vorne 14, hinten 15 Zähne, rechnerisch bei
7000Upm knapp 180kmh. Leider regnete es, aber die StartLandebahn bei Jüterbog
ist ideal dafür. Enddrehzahl war 6200Upm, also 160kmh, naja, das reicht
ja auch, vielleicht dreht er etwas mehr in Oschersleben.
Aber gestern habe ich mich entschlossen MadMax etwas mehr Bodenfreiheit zu verschaffen.
Ich habe einfach rundherum den Boden weggefräst und schon waren 2cm mehr
Luft unterm Fahrwerk. :-) Nein, im Ernst, ich habe ihn komplett zerlegt, bis
auf Achsen und Räder, ging eigentlich
relativ flott, und erstaunlich wenig Schrauben. Das das alles hält ist
erstaunlich. Dann habe ich mir überlegt, wie und wo ich das Fahrwerk geschickt
verbiege, damit ich mehr Luft unter den Rohren habe. Nebenbei bemerkt, ohne
Klumpen war auch nicht viel mehr Luft drunter. Irgendwie musste ich das Fahrwerk
abstützen, so dass ich an der richtigen Stelle mit dem Wagenheber Druck
aufbringen kann. Die Stelle, die ich biegen wollte, waren die Rohre zwischen
Lenkradaufnahme und Vorderräder. Wenn ich da einen leichten Bogen reinkriege,
dann müsste es ja reichen. Dann fiel mir ein, ich kann das Ding ja auf
den Kopf stellen und Druck von oben geben. Endlich fiel mir die Lösung
ein, ich stellte das Chassis vor der Garage (da ist die Betondecke am niedrigsten)
auf 6 Böcken, legte einen fetten Balken quer über die Stelle wo ich
den Bogen haben wollte, packte einen Wagenheber oben rauf und darauf eine auf
die entsprechende Länge geschnittene Bohle zur Decke. Leicht angepumpt
und ringsherum kontrolliert, ob der Druck auch Senkrecht kommt (nicht dass mir
die Sache zur Seite wegschiesst). Leichte Korrektur und dann Druck rauf. Das
Holz knirschte, ich schaute mir die Rohre von der Seite an, tat sich noch nichts.
Weiter Druck gegeben, bis dann ein leichter Bogen zu sehen war. Sicherlich würde
das wieder zurückfedern, also noch etwas mehr und dann entspannt. Bingo,
ein leichter Bogen ist geblieben. Kontrolle, ob beide Seiten etwa gleich sind.
Sah gut aus. Fahrwerk wieder umgedreht und auf die vier Räder gestellt
und gemessen. Jetzt hats unbelastet etwa 35mm, muss nur noch die Verstärkungen
einschweißen. Und den Curbaushebler entschärfen. Der war mir von
Anfang an ein Dorn im Auge. Das Ganze dann sauber gemacht und mit Farbe versehen.
Morgen baue ich das Ding wieder zusammen und kann dann hoffentlich endlich die
Testfahrt machen.
Na also, geht nicht, gibts nicht, was nich paßt, wird passend gemacht.
31.10.2004
Der erste Ausritt
Also ganz der erste war es nicht, eine Proberunde hatte ich letzten Sonntag
auf dem Parkdeck gemacht, die endete jedoch mit einer verbogenen Spurstange,
da das Biest nicht durch die Kurve wollte und ich etwas verwirrt mit den 3 Pedalen
war. Ich wollte bremsen, trat aber jedoch die Kupplung, da passierte natürlich
nicht viel. Außer das ich mit dem rechten Vorderrad leicht gegen die Mauer
gefahren bin. Naja, Kartstraube hatte noch eine in der Art und somit war der
Schaden schnell behoben.
Heute bin ich dann mit Manne um 9 Uhr nach Jüterbog zur großen Landebahn
aufgebrochen. Es regnete zum Glück nicht mehr, aber die Straßen waren
noch feucht. Egal, Platz war da ja genug. Dort angekommen haben wir das Monstrum
gleich abgeladen und da kam auch schon der erste Zuschauer dazu. Ein älterer
Mann erzählte uns, dass wir Ärger bekommen könnten, da das ganze
Areal Privatbesitz ist. Er ist der Flughafenwächter vom benachbarten Privatfliegergelände.
Aber dann machte er sich auch gleich wieder auf dem weg. Also Motor angeschmissen
und etwas warm laufen lassen. Eingestiegen und versucht loszufahren. Abgewürgt,
die Kupplung arbeitet sehr digital, sehr gewöhnungsbedürftig. Naja,
bin dann auch losgekommen, aber der Platz reichte grad aus um die Kurve zu kriegen.
Kart auf der Geraden ausgerichtet und etwas Gas gegeben, verschluckte sich aber,
als wenn er nicht genug Sprit bekommen würde. Also wieder zurück und
den Rücklauf zugeklemmt. Neuer versuch, das Gleiche. Manne bemerkte, dass
die Zündspulen nicht mit der Masse verbunden waren. Haben wir auch noch
schnell hingefummelt, aber ohne Erfolg. beim nächste Ausritt habe ich dann
die Ansaugöffnung beim Fahren etwas zugehalten und dann gings. Also wieder
zurück und die Ansaugöffnung des Luftfilters umgedreht (Originalstellung,
ich dachte mir, wenn die Öffnung nach vorne zeigt, dann ist das wie bei
der ZZR, die zusätzlich Leistung dadurch erhält, aber falsch gedacht,
dafür ist die Bedüsung nicht ausgelegt). Nächster Versuch und
dann ging die Post ab. Dermaßen viel Leistung, das Ding hat nicht aufgehört
zu beschleunigen. Bis zum 3. Gang habe ich mich getraut zu fahren, dann musste
ich auch schon langsam an die kurve ans Ende der Landebahn denken. Wieder sehr
störrisch in die Kurve, Rechtskurven gehen aber besser und ein Gasstoß
dazu hilft enorm. Naja, so bin ich dann 2 oder 3 Mal hin und hergefahren, dann
bemerkte ich beim Beschleunigen, dass das Monstrum dabei nach rechts zieht.
Bei Manne angekommen, stieg ich aus und berichtet ihm davon. Er meinte auch,
er hätte komische Geräusche gehört, so als wenn das Ding irgendwo
schabt, wir schauten und die Bodenfreiheit ringsum an, nichts zu sehen. Und
dann sah ich auf die Hinterachse und sah das Dilemma. Die Schweißstelle
hat nicht gehalten, ist einfach abgeschert. Dank der 4 Lager und der Passung
ist nichts weiter passiert, nur der Vortrieb beschränkte sich auf das linke
Hinterrad und deswegen zog das Ding nach rechts. Damit war dann der Ausflug
auch zu Ende.
Fazit : es gibt da noch einiges zu tun, aber das kriege ich für das bevorstehende
OTT nicht hin. Das heißt größere Umbaumaßnahmen. Ich
muss die Spur hinten schmaler machen, den Schwerpunkt weiter in die Mitte verlagern
und die Spur vorne etwas breiter machen. Wie ich das alles mache, weiß
ich noch nicht, aber ich werde es lösen.
Hier noch einige Fotos (ohne Verkleidungskram) des Ausritts und ein kleines
Video (4,7Mb), für die Fans vom Sound
eines wildgewordenen Vierzylinders. HEFTIG die Leistung, macht süchtig.