Downgrade auf 38er Vergaser

Als nächstes fiel mir ein, daß mein Freund Torsten, der auch seinerzeit mit Jetskis rumhantierte, die 38er Mikunis noch haben muß. Ich rief ihn an, er hatte sie tatsächlich noch, und vereinbarte einen Preis. Er hatte sogar 2 Stück davon und ich hab Manne gleich Bescheid gesagt, Manne war mit den 50€ einverstanden. Es mußten nur noch neue Ansaugflansche konstruiert werden. Manne hatte noch passende Rohrbögen, Flachstahl für die motorseitigen Flansche hatte Mannes Freund Mark, der in seinem Haus im Keller eine gut eingerichtete Werkstatt mit Fräs- und Drehmaschine hat. Wir machten ein Termin mit ihm aus und uns gleich daran zwei neue Ansaugbrücken zu fertigen. Einer für mich, einer für Manne. Wir haben dann die vorgefertigten Teile mitgenommen, ich machte mich am nächsten Tag gleich daran, die Teile mit meinem heissgeliebten Schweissgerät zu vereinen. Gaszug mußte angepasst werden, Spritleitungen angeschlossen, Zündung an und Standabstimmung. Der Vorteil bei diesen Vergasern ist, daß sie variabel einstellbare Düsen haben, man muß nicht großartig Düsenwechseln, sondern kann im laufenden Betrieb den Vergaser abstimmen. Also wieder raus aufs Parkdeck und die Nachbarn ärgern. Nach kurzer Warmlaufphase eine Biege gedreht und mal kurz das Gas durchgetreten. WOW! Was für einn Unterschied, inwandfreie Gasannahme auch im unteren Drehzahlbereich, ohne Verschlucken und Leistung voll da, so kannte ich den Motor noch mit den Vergasern. OTT kann kommen habe ich mir gedacht.
Manne mußte ich etwas etwas pushen, er hat leider nicht so viel Zeit wie ich, er hat es aber auch noch rechtzeitig geschafft, seine Brücke fertig zu bauen, aber OTT fiel leider buchstäblich ins Wasser. Obendrein ist Manne auch noch unnötigerweise krank geworden. Naja, damit war die Saison gelaufen, ich bin leider nie zum ausführlichen Testlauf gekommen. Es wurde immer kälter, also blieb nur noch das Kart winterfest zu machen (vorsichtshalber Kühlwasser ablassen, meine Garage ist nicht beheizt).

Nächster Termin zum Testen sind die Oscherslebener Testtage im März 2003. Aber vorher sollte noch einiges passieren.

Ich hatte im Februar beschlossen mein Kart wieder auf die Originalbreite zu bringen. Ich begab mich in die Garage (bei Temperaturen unter Null, zum Glück habe ich eine Gaskanone, die die Temperatur auf einige Plusgrade bringt) und hab schnell noch ein paar Fotos gemacht, für den Vorhernachhervergleich.

Hier noch die Ansichten des alten Zustands.
Das Zerlegen meines Karts ging schneller als ich dachte, aber so viel ist es ja wirklich nicht. Ein paar Schrauben lösen und die Teile in Kisten verteilen.
Die alte Motorhalterung rechts und links im Bild habe ich dann später auch ersetzt, sie war einfach zu labil, netter Ansatz aber mangelhafte Ausführung des Vorbesitzers.
So, noch ein letzter Blick auf das verbreiterte Fahrgestell, die 1mm Flexscheibe eingespannt und...
...jetzt gibt es kein Zurück mehr. Nun heisst es Schnittstellen bereinigen und überlegen, wie ich die zertrennten Teile wieder so zusammenfüge, daß das Fahrwerk nachher auch wieder gerade ist.
Da ist mir der Gedanke gekommen, ich brauche doch sowieso die unteren Motorhalterungen, also bin ich am nächsten Tag zu Kart Straube gefahren und hab mir gleich 4 Stück besorgt, 2 brauchte ich eigentlich nur, aber mit vieren kann ich mir gleich optimale Halteklemmen basteln, um die Parallität der Rohre herzustellen. Die Hinterachse habe ich auch eingebaut, damit die rechte Seite des Fahrwerks auch winkelig zum Rest ist.
Zur Kontrolle habe ich ein Vierkantrohr über die gesamte Breite gelegt, damit die gleiche Höhe der beiden Teile gewährleistet ist. Dann habe ich die 1Kg Rolle V2A Schweissdraht in mein geliebtes Gerät gespannt und los gings.
Aus den zertrennten Rohren habe ich mir die Querstreben angefertigt, neues Material war nicht von Nöten, alles Recycling. Rechts im Bild die vereinten Teile.