Die nächsten Änderungen waren folgende :

Nächster Testlauf sollte zusammen mit Kartmanne sein, wir verabredeten uns auf einen Samstag locker für Mittags in Templin. Ich kannte die Strecke noch nicht, auch nicht den Weg dorthin. Es war ein ziemlich langer Hinweg, zu mal da auch eine Umleitung war, wegen Bauarbeiten. Ich ignorierte sie und fuhr weiter, ich dachte ich würde schon den Weg dahin finden. Habe ich auch, allerdings mit Umwegen durch Waldstrecken und nahezu Paris-Dakar Bedingungen. Wie gut, daß ich kein tiefergelegtes Auto fahre. Somit kam ich dann auch etwas verspätet in Templin an, Manne und Ollf waren schon da. Abgeladen, aufgetankt, Halbtageskarte bezahlt und ab ging die Fahrt, zusammen mit Manne auf der Strecke. Seine kürzere Übersetzung und besser funktionierende Vergaser hatten mir zu schaffen gemacht. Testweise hat mir Manne seine Vergaser geliehen, damit ich mal eine "richtige" Runde drehen konnte. Das war schon ein gewaltiger Unterschied, obwohl sie auch nach den Kurven den Motor leicht absaufen ließen. Ich konnte aber einer jüngeren Kartfahrerin in ihrem von Papi finanzierten Renner das Leben richtig schwer machen, in Kurven war sie deutlich überlegen, aber nach den Kurven (wenn der überschüssige Sprit verbrannt war), hat der YPVS Motor seine deutliche Überlegenheit beweisen. Es hat RICHTIG Spaß gemacht, erstens, weil ich das erste Mal richtig fahren konnte und zweitens, weil ich jemand mit dem Projekt ärgern konnte. Leider habe ich keine Bilder von dem Wochenende. Zufrieden fuhren wir dann abends nach Hause.
Das Problem mit den Vergasern ließ mir keine Ruhe. Irgendwann ist mir dann eingefallen, daß ich noch zwei defekte Jetskis hatte, die auch mit 2-Takt Motoren ausgerüstet sind, aber mit nur einem Vergaser, der außerdem lageunabhängig Arbeitet. Einer der Skier ist mit einem 45er Mikuni Vergaser ausgerüstet. Da die beiden Dinger nur rumstehen und dabei genauso gut ohne Vergaser stehen können, habe ich mir den 45er gegriffen und erstmal überlegt, wie kriege ich das Ding an den YPVS Motor ran. Nun ja, mein Körpereigenes CAD System zusammen mit der Materialdatenbank im gleichen System, ließen mich meine Telefondatenbank durchwühlen und ich habe dann meinen Freund Karsten anrufen, der Gas-Wasser Beauftragter ist. Ich habe ihm mein Problem geschildert und er baute schnell mal einen Ansaugstutzen zusammen. Ich holte ihn ab und sah, daß er es gut meinte, aber er war viel zu lang. Aber es war schon mal eine gute Grundlage. Ich nahm das Ding in die Garage ließ dann meine Flex rüber fliegen, das Ganze erst mal in einem gebrauchsfertigen Zustand gebracht.

Das ist schon der zertrennte Rohling, aufgesetzt war noch ei etwa 10cm langes Rohr mit dem im nächsten Bild gezeigten Flansch Rohteil. Ansaugwege müssen kurz gehalten werden, also habe ich es auf ein Minimum abgeschnitten.
Ich liebe 1mm dicke Trennscheiben, mit denen kann man sehr schöne Schnitte machen. Den 1cm dicken Stahlflansch habe ich damit die Form des Vergaserflansches hergestellt. Die Späne haben meine Arbeitsjacke etwas angekokelt. Naja, Verluste gibt es überall.
An den Rohrenden mußte ich noch etwas ranbappen, damit sie besser in die Gummiflansche des Motors passen. Resteverwertung des überschüssigen Rohres, was ich vorher abgetrennt hatte.
So sieht der 45er von unten aus, er hat noch 2 extra Bohrungen für den Leerlauf und Teillastbereich. Die mußte ich auch noch in den Flansch einarbeiten. Ziemlich viel Fräsarbeiten waren da nötig. Anschliessend die Anpassung ans Verteilerrohr.
Mein Schweißgerät hat sich gefreut, mal wieder alles zu geben, Stufe 4 (120A) haben die beiden Teile zu einer Masse vereint. Danach mußte alles strömungsgünstig gefräst werden. Stundenlanges Fräsen, dabei 5 Fräser und ein Bohrfutter verschlissen, aber das Ergebnis läßt gute Hoffnungen aufkommen.
So sieht die fertige Futterversorgung aus, rechts im eingebauten Zustand
Daraufhin habe ich mit Manne den nächsten Termin gemacht, diesmal wieder in Jüterbog, wegen der "Abstimmgeraden". Nebeneinander fotografiert sieht man den deutlichen Unterschied wieder in der Breite der Karts. Meins sieht aus, als würde es aus dem Film Mad Max stammen. Die Abstimmerei gestalltete sich jedoch ziemlich schwierig, das Problem ist dabei die extra Abstimmdüse für den Teillastbereich, die auch den Vollastbereich mit beeinflußt. So richtig von unten heraus wollte die Kiste nicht beschleunigen, ich mußte mit 1/4 Gas beschleunigen und dann erst bei hoher Drehzahl voll aufmachen, dann drehte der Motor zügig weiter. Manne und ich kamen zu dem Schluß, daß der Vergaser zu groß war. Aber die Probleme in den Kurven hatte ich dafür nicht mehr.