Naja, dann der erste Testlauf in der Garage. Motor angeschmissen, rein gesetzt, Kupplung gezogen, Gang rein, Peng! Kart machte einen Satz nach vorne und ist zum Glück gleich abgewürgt, sonst wäre ich wahrscheinlich durchs geschlossene Tor gebrettert. Fazit : Kupplung trennte nicht. Mit Einstellversuchen am Zug änderte sich nichts. Also Kart auf die Seite gestellt, etwas Kühlwasser abgelassen und den Seitendeckel zur Kupplung abgebaut, da kam ein mir aus früheren Zeiten bekannter Duft entgegen. Kupplungsschrauben gelöst, ein Blick auf die Lamellen bestätigte die Herkunft des Duftes. Verbrannte Kupplungslamellen. Na toll, also nächsten Tag gleich rumgeschaut, wo ich neue herbekomme und was die kosten. Louis bot sie im Katalog an, mußten aber erst bestellt werden, der Preisunterschied zu Yamaha Fuhrmann rechtfertigte keine Wartezeit. Also dort hingefahren, knapp 90€ über den Tresen geblättert und mich auf den Heimweg gemacht.
Lamellen eingebaut, alles wieder an Ort und stelle verschraubt, nächster Probelauf. AHHHH! Kupplung trennt, Gang rein, Kupplung kommen lassen, und es tut sich was. Geil! Also raus aufs Parkdeck und sehen, was noch so alles los ist.
Achso , vorher mußte ich die Bremsen instand setzen, nach ein paar Tagen stehens in der Garage hatte sich eine kleine Pfütze unter den Bremsscheiben gebildet. Ich hatte schon weitere Kosten auf mich zukommen sehen, Dichtsätze oder schlimmstenfalls neue Bremszangen. Aber erst mal auseinander nehmen und kieken. Gesagt, getan, ich war verwundert über die simple aber robuste Technik die dahinter steckt. Ich hatte mir schon neue Bremskolben mit Dichtringen kaufen sehen. Aber nichts der gleichen, die Kolben haben keinen eigenen Dichtring (im Gegensatz zu denen meiner Kawa), haben auch keine großartige Dichtwirkung. Dahinter sitzt nur eine breite Gummischeibe mit abgeschrägter Kante. Im Querschnitt betrachtet würde die Geometrie ein Trapez ergeben. Also, neue Gummischeiben? Nee, in die Bremszangen reingeschaut, sah man kleine Oxydationspickel auf der Dichtfläche. Vorsichtig weggekratzt, mit 1000er Schleifpapier die Fläche wieder hergestellt und wieder zsammengebaut. Sind bis heute noch dicht.
Zurück zur Probefahrt, erstmal vorsichtig angefahren, um mal etwas Feeling dafür zu bekommen. Angenehm leise, nicht so wie diese kreischenden 100ccm Motoren, die man von den Kartbahnen her kennt. Naja, dann auch mal kurz aufs Gas getreten, es baute sich ein mächtiger Schub auf, aber im selben Augenblick knackte es ganz heftig aus der Hinterachsgegend. Ich hatte zunächst keine Ahnung, wo das her kam. Angehalten, nachgeschaut, aber nichts entdecken können, noch ein paar mal hin und her probiert, dabei, soweit möglich, den Motor betrachtet. Da wurde mir klar, woher das kam. Die Kette sprang über. Also als erstes die Kette spannen, gesagt, getan, war schon besser. Dann kanns ja los gehen.
Ich bin als erstes nach Jüterbog mit meinem Kart gefahren und hab dort die ersten ausführlichen Probeläufe auf der Start-Landebahn gemacht. Nun ja, Beschleunigung vehement, ich war schon sehr beeindruckt, auch über die Endgeschwindigkeit, die ich ziemlich schnell erreicht habe, mußte allerdings auch gleich mächtig abbremsen, da am Ende der Bahn ein Drahtzaun war, dort gewendet, dabei verschluckte sich der Motor, irgendwie hatte er durch die Kurve zu viel Sprit bekommen, war jedoch relativ schnell wieder frei gefahren, und dann wieder zurück.
Also Tageskarte gekauft (25€) und dann rauf auf die Bahn, mal sehen wie ich da mithalten kann. Es stellten sich die ersten Probleme recht früh raus. Zum einen sprang die Kette immer noch über, zum anderen hatte ich nach jeder Kurve mit absaufenden Motor zu kämpfen und nach etwa einer halben Runde, bekam der Motor zu wenig Sprit, bzw. die Versorgen war nicht ausreichend und die Schwimmerkammer ziemlich leer, mußte also erst langsam weiter fahren, damit sie sich wieder füllten. Problemquelle war die fehlende Tankentlüftung (dachte ich). Hab kurzerhand ein Loch mit meinem Taschenmesser reingepiekt, aber ausser das ich eine benzingetränkete Schulter hatte, hat es nicht viel geholfen. Schade auch, aber ich hab das Beste draus gemacht und bin, so gut es ging, weitergefahren. Hat ja trotzdem noch Spaß gemacht. Später riß der Kupplungszug, was mich dazu veranlaßte wieder ein zupacken. Reichte fürs erste, da mßten einige Sachen erst verbessert werden.

Hier sieht man die Überbreite ziemlich deutlich, fand ich eigentlich ganz witzig, zumal es ziemlich einzigartig sein dürfte. Paßt auch noch locker auf die Ladefläche meines Spielzeugtransporters. Auffahrrampen, die für eine 1-Mann beladung zu kurz waren, hatte ich mir provisorisch auf der Palette gebaut, auf dem das Ding (ca.120kg) geliefert wurde.
Der 2. Anlauf, Motorhalter nach hinten provisorisch mit Stahlwinkelprofilen nach hinten abgestützt. Dann war Ruhe vor der überspringenden Kette.
Hier mal etwas am Benzinhan gefummelt, war eine immer vorhandene Fehlerquelle. Versuche mit einer Benzinpumpe hatten auch kein Erfolg, damit liefen die Vergaser restlos über. Also wieder für den Tag auf Gravitationsspritversorgung zurückgestellt. Gelinde gesagt, die Tankkonstruktion war einfach Sch.... War eins der Dinge, die auf der Änderungsliste standen. Die rechte Spurstange mußte ich auch ersetzen, bei einer Gewaltbremsung hatte sie mal nachgegeben und das rechte Vorderrad schaute sich die Bahn aus einer anderen Perspektive an. Wie uncool.